Hallo Jens, hallo Team Hermann,
ihr habt beide ein bisschen recht und ein bisschen unrecht.
Wenn ich es von meine SFI-Studium noch richtig zusammen kriege läuft der Vorgang so ab.
Rost hat ungefähr das 3-fache Volumen des Ausgangswerkstoff. Deshalb steht der eingeschraubte Bereich des Bolzens unter starker Druckspannung. => Kraftschluss
Durch starkes erhitzen des Stahlbolzens wird einmal die Rostschicht thermisch etwas aufgebrochen.
Das Aluminium leitet die Hitze schnell ab und dehnt sich nicht sonderlich stark aus. Dadurch das der Bolzen aber unter starker Druckspannung steht und durch die Hitze sich eigentlich noch weiter ausdehnen möchte geschieht folgendes. Durch das Erhitzen verliert der Stahl sein Festigkeit und die Druckspannungen überschreiten die Streckgrenze, der Stahl wird plastisch verformt. Das eingeschraubte Gewinde wird bleibend minimal dünner (und länger). => quasi ein Mini-Schmiedeprozess.
Wenn der Bolzen wieder erkaltet ist er etwas kleiner im Durchmesser als vor der Hitzebehandlung und kann deshalb leichter herausgedreht werden.
Das Verfahren funktioniert nur wenn der Bolzen sehr schnell erwärmt wird und nur in dem Bereich wo er sich nicht frei ausdehnen kann.
Deshalb funktioniert Induktion so gut, der Stahl ist in Sekunden heiß und das Alu bleibt durch die Induktion relativ unbeeindruckt und kalt.
Also vertragt euch wieder
Gruß
der kleine Klugscheißer Stefan