@Franz
Ne Hebebühne brauchen nur die Warmschrauber
Also bei mir läuft das folgendermaßen (beim Vergaser-Elfer):
Mit dem Werkstattwagenheber hebe ich das Auto am Motor an. Angesetzt wird vor der Ölablassschraube mit Brett zur Gewichtsverteilung. Hier mögen vielleicht die ersten aufschreien "Wie kann man nur, der arme Motor, und da verzieht sich was und wird undicht und blabliblabla". Is aber in Wirklichkeit ein sehr stabiler Punkt und genug Fachleute sind der gleichen Meinung...
So und jetzt platzier ich die Böcke unter den Deckeln für die Drehstäbe (was weiss ich wie man die nennt). Wichtig is natürlich, daß man die Karosse hoch genug hat, um den Motor unten rauszukriegen. Ich hab nen Werkstattwagenheber, der auf 80cm kommt und auch Böcke, die man bis zu 85cm ausfahren kann (da trägt einer davon 12 Tonnen, is also leicht überdimensioniert für so nen Elfer

). Ein Vergaser-Motor ist so 60cm hoch, je nachdem, wo man den Motor dann abstellt reichen also so 70cm aus. Bei einem Einspritzer braucht man etwas mehr Platz.
So jetzt halt die ganze Schrauberei mit Kabel entfernen und Schaltgestänge, Antriebswellen usw. und dann wird der Werkstattwagenheber unter dem Getriebe positioniert und dieses dann an den Halteblechen von der Karosse gelöst. Mit dem Flaschenzug häng ich den Motor an.
Da gibts ja normalerweise den Haken hinter der Kurbelgehäuseentlüftung sowie die Traverse vor der Riemenscheibe. Beide sind stabil genug, um den Motor zu tragen. An der Traverse vor der Riemenscheibe is halt das Problem, daß da beim Ablassen die Kette vom Kettenzug genau an dem Rahmen-Querträger ist, und man deswegen nicht genug Bewegungsspielraum hat um die Schaltwelle vom Getriebe aus der Karosserieöffnung zu bekommen. Dazu muss man ja ein paar cm nach hinten, wenn der Motor schon leicht abgesenkt ist. Die Kette würde dies verhindern...
Also wird entweder nur an dem Haken angehängt oder so wie ich, eine Kette zwichen Haken und Blech, lang genug, damit keine zu starken horizontalkräfte entstehen und an der Kette dann den Kettenzug eingehängt. Jetzt langsam Werkstattwagenheber und Kettenzug absenken und immer schön kucken, daß auch wirklich alles weg is von Motor/Getriebe.
Der Motor landet bei mir dann sanft auf einem Rollbrett und kann gleich mit dem Getriebe unten rausgezogen werden.
Ach ja: Bei der Flaschenzug-Methode muss man die Motorhaube wegschrauben...
Blöd isses, wenn der Haken an der Kurbelwellenentlüftung fehlt (is nicht selten nicht vorhanden). Aber der is schnell besorgt und hingeschraubt (zumindest beim Vergaser-Motor). Bei einem Einspritzmotor, wo man an den Haken nicht hinkommtm muss man halt noch ein bisschen improvisieren... geht aber alles.
Also is eigentlich nicht sooo schwer, auch ohne Hebebühne...
Grüße
Winnie