
21.10.2015, 23:19
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Hallo Thomas,
Teilverzinkung der tragenden Bauteile ab 76/77, Vollverzinkung ab MJ81 mit 7 Jahren Durchrostungsgarantie, ab MJ86 dann 10 Jahre.
Soweit die Theorie. In der Praxis sind vorbeugende Konservierungsmaßnahmen, Pflege, Reinigung der Schmutznester und Einsatzbereich/Winterbetrieb entscheidet.
Die Checkliste von Guido Hammer ist gut, klammert das Thema Rost aber aus. Stand vor 10 Jahren wohl noch nicht im Fokus. Einen guten Einblick in die Problemstellen liefert der Hohlraumthread bei der Elferliste. Mit Schlagwortsuchen "Porsche 911 - Rost, Schweller, Schlossblech, Restauration" usw. findest Du Beispiele und Bilderserien um Dich in die typischen Rostnester der Elferkarosserie hineinzudenken. Wenn das Dein erster Elfer ist kann ich Dir trotzdem nur raten, jemanden mit Karosserieerfahrung zur Besichtigung mitzunehmen und/oder einen Spezialisten zu beauftragen.
Eine nachweislich lückenlose Historie wird umso wichtiger, je seltener und unberührter ein Fahrzeug ist. Bei solchen Anlageobjekten kommt es dann auch nicht auf Lappalien wie eine Motorrevision oder sonstige Standschäden an.
Wenn Du einen alten Elfer zum Fahren suchst und Dein Budget begrenzt ist, entscheiden Zustand und bereits nachweislich erledigte Reparaturen. Stehbolzenbruch kannst Du nur nach Demontage der Ventildeckel und nur für den Moment ausschließen. Das sollte sich vertraglich vor dem Kauf regeln lassen. Zustand Getriebe/Kupplung lässt sich bei der Probefahrt ermitteln. Fahrwerk/Lenkung/Bremsen sind für engagierte Hobbyschrauber gut beherrschbar. Eine heruntergerittene Innenausstattung vernünftig zu erneuern kann die Kosten einer Motorrevi erreichen.
Viel Erfolg bei der Suche,
Armin
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22.10.2015, 05:52
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Hallo,
wenn ich mich noch einmal auf einen alten Porsche einlassen sollte, dann würde ich eine Suchanzeige in Motor Klassik schalten und bei den einschlägigen "Edel"-Reparierern einen Suchauftrag stellen. Nicht den Objekten der Begierde nachlaufen, sondern Köder raus und warten. Es gibt genügend Leute, denen die Preisspirale bei den Teilen/Reparaturen den Spaß an der Sache verhagelt hat.
Ein Kauf aus langjährigem Privatbesitz dürfte insofern eine gute Option sein, wenn Besitzer, Auto und letztlich Fahrzeug-Dokumentation den entsprechenden Eindruck hinterlassen, und zwar genau in der Reihenfolge. - Weiß ich jetzt, hätte mir damals, als wir gekauft haben, aber auch einfallen können.
Insofern sind importierte Fahrzeuge von Zwischenhändlern immer Risiko. Da will ja jemand Geld dran verdienen - 40 tEUR beim Importeur dürften so 28 tEUR Einkauf in USA entsprochen haben. Für den Preis gibt es auch dort nur noch Schrotthaufen.
Aber wie schon gesagt, man braucht eine gewisse Naivität und Unwissenheit, um zu kaufen. Wer sich zu gut auskennt oder die Expertise von Fachleuten hinzuzieht, der kauft nicht ... oder halt dann in der Ecke, wo richtig teuer.
Gruss
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911 turbo 3.3, Bj 87
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22.10.2015, 10:10
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Hallo Armin,
vielen Dank mit dem Hinweis auf die typischen Rostnester. Da werde ich am Samstag ein spezielles Auge drauf werfen.
Grundsätzlich suche ich einen Elfer zum Fahren und Liebhaben J. Ist der Stehbolzenbruch auch beim 3,2er ein großes Thema? Ich dachte, dass das eher ein Problem der 3,0er ist.
Ich verstehe nicht genau wie und was ich mit den Stehbolzen vertraglich regeln kann. Meinst du, dass ich mir hier eine Reparatur vertraglich bestätigen lassen soll?
Hallo Christian,
einen Kauf aus langjähriger privater Hand würde ich auch bevorzugen.
Ich werde mir deinen Rat zu Herzen nehmen und in einschlägigen Portalen mal eine Suchanzeige aufgeben und schauen was passiert.
Grüße,
Thomas
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22.10.2015, 14:35
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Hallo Thomas,
Stehbolzenbruch ist auch beim 3.2 noch ein Thema, wenn auch weniger häufig. Über die möglichen Ursachen wird viel spekuliert. Meine Theorie ist, dass die Bruchgefahr mit Anzahl der Lastwechsel zunimmt, also bei einem Nutzerverhalten mit vielen Kaltstarts und Kurzstreckenverkehr. Bei Fahrzeugen die kaum bewegt werden spielt wohl auch Kerbwirkung aufgrund Korrosion eine Rolle. Deshalb ist der km-Stand hier nicht das entscheidende Kriterium.
Wenn Du Dich vor einer teuren Motorrevision unmittelbar nach dem Kauf schützen willst, hilft nur ein Blick unter die Ventildeckel. Bei der ersten Besichtigung kannst Du das natürlich von keinem Verkäufer verlangen. Aber bei einem guten Auto, das Du kaufen würdest und Du mit dem Verkäufer handelseinig geworden bist, kann diese Kontrolle in einem verbindlichen Kaufvertrag mit Anzahlung fixiert werden. Also Kaufpreis X wenn alle Stehbolzen OK und Kaufpreis X minus Abschlag falls mindestens ein Stehbolzen gebrochen. Gebrochene Stehbolzen sind bei einem ansonsten guten Wagen ja kein Ausschlusskriterium. Wenn der Verkäufer selbst kein Schrauber ist, müsste diese Aktion auf Kosten des Käufers in einer Fachwerkstatt durchgeführt werden.
Grüße, Armin
Geändert von summit (22.10.2015 um 14:56 Uhr).
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24.10.2015, 08:59
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Hallo Thomas,
auch wenn du jetzt vielleicht schon zur Besichtigung unterwegs bist...
Ich würde eher zum 3,2er tendieren. ABER: Ich habe schon Fahrzeuge aus Florida besichtigt, die aussahen, als wären sie bis hier geschwommen (Rost an allen Verschraubungen der Wagenunterseite, B-Säule...).
Wer es sich leisten kann, hat in Florida wegen der enormen Feuchtigkeit eine beheizte Garage bzw. mit Klimaanlage ! Wenn nicht...
Roland
__________________
911 3,2 Carrera, Bj. 87, Targa
Geändert von RoGer08 (24.10.2015 um 20:30 Uhr).
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24.10.2015, 16:14
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Ich würde,
dem Kilometerstand sowieso nicht trauen -- folglich die Technik ohne Berücksichtigung des Kilometerstands beurteilen.
Die Karosserie ist jedoch relativ leicht zu überprüfen. Lackstärke, Rost und Unterboden kann ich mir recht gut ansehen und beurteilen. Mit Lampe schlecht sichtbare Stellen ableuchten und Teppich hochheben.
Ob 3.0 oder 3.2 wäre mir egal, das vom Zustand bessere Auto würde ich nehmen.
LG Norbert
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911 Coupe (US Version) - Bj 1989 / Matching Number / Spaßmobil
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25.10.2015, 11:41
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Hallo zusammen,
ich war also gestern den 3,2er anschauen und probefahren. Hätte ihn am liebsten gleich mitgenommen. Optisch macht der Elfer einen sehr guten Eindruch und hat sich sehr schön gefahren. Wenn ich den Elfer mit denen vergleiche, die ich bisher angeschaut habe, waren da wirklich Welten dazwischen. Ich habe genau nach Rost gesucht und konnte keinen Ansatz finden. Der Motor läuft sehr sauber und gleichmäßig und ist trocken.
Man merkt wirklich, dass in das Auto in diesem Jahr 10.000€ investiert wurden.
Laut vorliegender Rechnungen wurde die Antriebswelle hinten abgedichtet, umgerüstet auf EU-Optik, inkl. neuem Km-Tacho, neue Lichtmaschine und Austauschkat eingebaut, 12 Kipphebelwellen und drei neue Kipphebel verbaut und Ventile neu eingestellt + einiges an optischen arbeiten.
Bei der Probefahrt ist mir nur aufgefallen, dass das zurückschalten vom 5. In den 4. Gang etwas Fingerspitzengefühl benötigt. Hier kann man, wenn man nicht aufpasst, im 2. Gang landen. Alle anderen Gänge gehen leicht rein und die Kupplung fühlt sich auch gut an. Mit wieviel Kosten müsste man bei einer Getrieberevision rechnen?
Wie gesagt hat das Auto keinerlei Papiere /Historie aus den USA. Nur die neuen Rechnungen aus Deutschland. Was mich etwas stutzig macht, ist dass der km-Stand im Carfax irgendwann 2005 aufhört und wenn ich das proportional hochrechne hat das Auto ca. 270.000km.
Auch wundert mich, dass der Besitzer den Elfer erst Anfang des Jahres selbst aus der USA importiert hat, das Geld investiert und auf sich zugelassen hat und jetzt wieder verkaufen möchte. Auf die Frage warum, hat er gesagt, dass er umziehen und neu bauen möchte.
By the way: Die Klimaanlage ist auch außer Betrieb, aber das ist erstmal nicht wichtig.
Ich würde das Auto gerne mal mit einem Experten anschauen.
Könnt ihr aus meiner Beschreibung irgendwas auffällig positives oder negatives erkenn?
Nochmals vielen Dank für eure Unterstützung.
Grüße vom Bodensee,
Thomas
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