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Alt 27.03.2004, 22:22
woodcock woodcock ist offline
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woodcock
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Mein Vater kaufte 1972 seinen ersten Porsche, als er nach Deutschland kam. Ein vipergrüner 911T Targa. Klar, da war auch Statusdenken a la "ich kann es mir leisten" mit im Spiel, aber Dad ist auch viel und gerne Auto gefahren. Meine Mutter und ich wohnten damals noch in England, mit meinen Geschwistern. 1976 kam der Nachfolger: auch grün, auch Targa, Modell weiß ich nicht mehr.

Mit dem waren wir dann auch oft unterwegs, Mum & Dad vorne, ich hatte mir mein (enges ) Reich hinten gesichert. Waren oft in Süd-Frankreich und in Italien im Sommer. Ein herrliches Gefühl, und so langsam wollte ich auch einen 11er haben. Obwohl vom großen Bruder her mein Herz immer für Motorräder schlug.

So mit 22/23 lernte ich dann einen reichen Amerikaner kennen, der gelegentlich zu Vorlesungen nach Europa kam. Er kaufte ständig Porsche beim PZ Koblenz an, fuhr sie in Europa ein wenig, und verkaufte sie ein paar Monate oder Jahre später. Ging wohl auch mit dem $-Kurs damals ganz gut. Ich half ihm bei einigen einfachen Finanzdingen, von denen er nichts verstand.

Und irgendwann meinte er: willst Du für mich mal mein Auto bewegen, wenn ich in den USA bin? Surprise, surprise, ich musste nicht lange nachdenken. Und so hatte ich den Schlüssel zu einem 944 Turbo in einem furchtbar hässlichen Beige in der Hand.

Den bin ich dann vielleicht 3 Monate gefahren, und war somit infiziert.

Ein paar Jahre später hatte ich dann genug zusammen gespart - und einen Job - und ich kaufte bei Zehnder einen (ganz unauffälligen ) roten 944. Ich glaube aus 3. Hand, mit 80tkm oder so. Voreigentümer war ein Polizist, das war ausschlaggebend für die Modellwahl (so 'n Blödsinn). Und eben, dass das Geld reichte.

Mit 180tkm und 2 Jahre später war der Motor hinüber, die Teile wurden nach Holland verkauft.

Und gleich ein neuer 944S2, aubergine, von einem Werksangehörigen als Dienstwagen, übernommen. Damals privat geleast, hat mir das PZ zu geraten, mache ich auch nie wieder. Das Auto war eine super Reise-Maschine, und ich lernte auch allmählich Autofahren, weil der 944 ja soviel verzeiht. Aber der Kick wie mit dem ersten eigenen, eben dem Roten hatte ich mit ihm nicht. Und für mehr war er einfach zu brav.

Wie auch immer, dann kam Sohnemann, der Porsche musste verkauft werden, und ich stieg auf VW Golf Variant Tdi um.

Auch schön.

Aber die 11er-Krankheit war nicht auskuriert, oder ich hab's halt chronisch, ich wollte schon immer gerne wieder einen haben.

Der Anlass war dann eigentlich ziemlich bescheiden, denn mit der Scheidung musste nun ein Auto her, denn der Kleine konnte noch nicht auf dem Motorrad mit.

Ja, und dann habe ich den Fehler gemacht, an einem Samstag beim PZ Köln vorbeizuschauen. Nur mal so, ich fahre samstags gerne in abgelgenen Industriegebieten herum.

Und da stand die kurvenreiche Schönheit da unten besitzerlos in der Halle, weil der Vorbesitzer, seines Zeichens ich glaube 73 und seit weiß Gott wieviel Jahren Porsche-Fahrer, sich einen neuen 996 gegönnt hatte.

Und da ich ein paar Monate zuvor durch eine gescheiterte Übernahme ein paar Mark völlig unerwartet hinzuverdient hatte, habe ich zugeschlagen.

Das war im Sommer 2000, und der Witz ist, das er wahrscheinlich heute genausoviel Wert ist wie damals. Was für eine Investition! Habe ich aber nie so gesehen, ich werde ihn wohl nur verkaufen, um mir einen anderen zu kaufen. Hoffe ich doch .

Tja, und mittlerweile sieht die private Situation auch ganz anders aus, aber wir können uns heute zwei Autos leisten. Wobei der Zafira (OPC ) ja auch fast ein Porsche ist...

Eigentlich gar nicht steinig, kam mir jedenfalls nie so vor, eher smooth
.

Zufriedene Grüße

woodcock
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