Hallo Guido!
Normleistung ist die Leistung, welche nach DIN 70020 auf den Normzustand bezogen wird. Sprich 1,013 bar und eine Lufttemperatur von 20°C. Bei der DIN 70020 bleibt die Luftfeuchtigkeit unberücksichtigt.
Am Rollenprüfstand passiert grob folgendes: Über eine Wirbelstrombremse wird das am angetriebenen Rad anliegende Drehmoment aufgenommen. Das Drehmoment multipliziert mit der Drehzahl und noch einer Konstanten (doppelte Kreiszahl) ergibt die Radleistung. Das ist genau die Leistung, die vom Fahrzeug auf die Straße bzw. auf die Rollen am Prüfstand abgegeben wird. Um jetzt auf die Motorleistung zu kommen passiert folgendes: der Prüfer dreht unter Vollast im 4. Gang den Motor bis an die Drehzahlgrenze. Danach tritt er unmittelbar die Kupplung, lässt aber den 4. Gang eingelegt. Dadurch rollen die vom Motor entkuppelten Antriebsteile (Getriebe, Diff., Räder etc.) aus. Hierüber misst man die Schleppleistung. Die Schleppleistung ist die Leistung, die man aufbringen muss um die Verluste im Antrieb nach dem Schwungrad zu überwinden. Die Schleppleistung ist somit ein Maß für den Wirkungsgrad dieser Antriebskomponenten. Die Motorleistung errechnet sich jetzt aus der Summe der Radleistung plus die Schleppleistung. Ein kritischer Punkt daran ist nun, dass der Antriebsschlupf und der Schlupf zwischen Rad und Rollenprüfstand nicht zu vernachlässigen sind. Schon der geringste Schlupf verändert die gesamte Messung. Das fällt dann aber schon im Diagramm auf.
Viele Grüße,
Wolfgang
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