Thema: 11er verloren
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Alt 29.05.2004, 00:06
sven.buehler sven.buehler ist offline
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sven.buehler
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Hallo zusammen,

hmm, hätte ich mal besser BWL studiert. Dann säße ich jetzt vielleicht auch in einem schuldenfreien Haus statt in einer Mietwohnung ...

Anyway, ich glaube auch nicht, dass die alten Elfer Vor-996 (als Neuwagen) von einer wesentlich anderen Klientel erworben wurden. Im Kern waren das auch schon immer eher Freiberufler und Selbständige, die den Wagen geschäftlich absetzen konnten.

Das Eklatante beim 996 ist meiner Ansicht (ebenso beim Boxster und Cayenne), dass Porsche sich entschlossen hat, wesentlich höhere Stückzahlen auf den Markt zu bringen und in Richtung Großserie zu gehen. Wie sich gezeigt hat, ist ja offenbar auch ein Markt für Neuwagen in den Preissegmenten, in denen Porsche sich bewegt, vorhanden.
Aus unternehmerischer Sicht ist das doch auch nachvollziehbar und ein voller Erfolg. Porsche ist zweifelsohne anerkannt das profitabelste Autounternehmen der Welt (!).
Und das nicht zum Schaden der Aktionäre, im Gegenteil! Porsche stand wirtschaftlich noch nie so gut da. Kein Mensch kann vorhersehen, wie sich die weltpolitische Lage in den nächsten Monaten ändert, aber ich denke, dass die Porsche AG recht weitsichtig agiert. Um ein wirtschaftliches Desaster analog Ende der 80er zu vermeiden, hat sich Porsche beispielsweise langfristig den Dollarkurs gesichert, um ein weiteres Erstarken des EURO mit negativen Auswirkungen auf den Export in Dollar-Länder abzufedern.
Auf einem anderen Blatt steht nun mal der Gebrauchtwagenmarkt. Hier sieht sich Porsche halt langsam dem gleichen Problem wie andere Luxus-Massenhersteller ausgesetzt: Innerhalb kurzer Zeit massiver Wertverlust. Das gilt ja auch für S-Klasse, 7er-BMW und Audi A8.
Andere Hersteller gehen den Weg der "künstlichen Beschränkung", was die Stückzahlen angeht (Ferrari, Aston Martin als Beispiel). Diese Hersteller haben aber damit auch nur eingeschränkte Spielräume, was die wirtschaftliche Entwicklung unter Wachstumsgesichtspunkten angeht. Mit kleinen Stückzahlen und verhältnismäßig wenigen Gleichteilen sowie anteilig wesentlich höheren Kosten für F&E ist der Profit verhältnismäßig limitiert.Da kann man nur noch den Weg gehen über die (Wieder-)Belebung von Premiummarken (Maserati, Maybach, Bugatti, ...), um vom Gesamtkuchen "mehr" abzubekommen.
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Viele Grüße,

Sven
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