Servus Leutz,
Da sind 'ne Menge Sachen, die ich nicht unkommentiert lassen möchte.
Zunächst an den OP die bislang fehlende und IMO offensichtlichste Frage:
Hast Du keine Möglichkeit (oder Bekannten, Freund, Lebensabschnittsgefährten,...), um den Wagen alle halbe Jahr mit einer roten Nummer mal so richtig warm zu fahren und dann wieder abzustellen?
Ich selber habe eine Isabella, welche über ca. 8 Jahre 'Abstellzeit' im Schnitt einmal pro Jahr rausgekommen ist und über einen Zeitraum von jeweils ca. 4 Wochen vernünftig bewegt wurde (Auslandsaufenthalt mit jährlichem Heimatbesuch)
Das hat leider nicht verhindern können, daß offensichtlich alle Dichtgummis und Manschetten hart und spröde geworden sind (Öl läuft schneller unten raus als oben rein ;-)
So, nun meine 4 Pfennig zu den anderen Postings (in zufälliger Reihenfolge):
Laufenlassen im Leerlauf (auch 1/2 Stunde) ist Gift, da wird nichts richtig warm (Verdunstung des Kondensats aus Öl und Auspuff) und der Schaden ist vorprogramiert (@ Cali: asking for trouble...)
Wenn ein Motor vor der Stilllegung vernünftig behandelt wurde, ist der Motor bis zur Wiederinbetriebnahme ausreichend geschmiert und konserviert. Zwischenzeitliches Anlassen erhöht nur den Verschleiß.
In diesem Zusammenhang: Beim Wiederinbetriebnahme-Starten die Kupplung *nicht* treten. Die Anlaufscheiben der Kurbelwelle sind rel. trocken und können bei der auftretenden Radiallast (Kupplungstreten) fressen.
Die Ölpumpe muß erst den Ölkreislauf beschicken...
Konstante Luftfeuchtigkeit zur Lagerung haben wir hier in Teutonien nicht.
Zusammen mit der stark wechselnden Temperatur ergibt das ein heikeles kondensationsbedingtes Rostklima. Optimal: gut belüfteter Lagerraum, ideal ist eine Scheune mit intaktem Dach, wo es so richtig durch die Bretter durchpfeift.
Zur Stillegung bei (richtig) warm gefahrenem Motor das Öl ablassen und neues rein (auch gerne billig). Kurz nochmal laufen lassen.
Für Pedanten: mit diesem Öl noch ein paar km fahren und wieder ablassen.
Neues Öl (auch gerne billig) zur Lagerung reinfüllen, ein paar Kurbelwellenumdrehungen zur 'Entlüftung' und gut ist.
Im Gegensatz zu Bill bin ich der Meinung, daß das Öl über beliebigen Zeitraum drinnen bleiben kann (Alterungsstabilisatoren werden nur gebraucht, wenn das Öl auch mal heiß wird), jedoch bitte vor dem Neustart neues reinkippen...
Wenn sich keiner findet, um die Batterie regelmäßig zu laden, Dauerladegerät dranhängen. Ist sonst nach 1-2 Jahren tiefentladen und somit tot.
Konservierung:
WD40 kann ja wirklich viel.
Ich würde jedoch zuvor eine vernunftige Motorwäsche empfehlen. Dann einen leichten Nebel WD40 und dann klappt's auch mit dem Nachbarn
Bezgl. des 'umkippenden' Kraftstoffs:
Nach meinem Kenntnisstand (mag nicht ausreichend sein...) ist der Rostverursacher nur gelöstes Wasser, welches durch die aktuellen Ethanolbeimischungen begünstigt wird.
Vollgetankt mit Super Plus und gut ist...
IMO binden die 'Benzinstabilisatoren' auch nur das 'freie' Wasser.
@ Robbie: 4 Monate nennst Du 'Winterschlaf'? Da lohnt es sich doch kaum, den Motor abzustellen (Zitat eines Lanz-Bulldogs Besitzers...)
@Dirk:
Verstehe nicht, wie Du mit GK-Platten die Standplatten vermeiden willst. Die Dinger sind knochenhart (massiv Gips) und können allenfalls das tropfende Öl des Motors astrein absorbieren.
So, jetzt bin ich müde und gehe in's Bett
Gruß
Jens