Elfertreff - Das 911 & Porsche Forum

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Exalfisti 04.01.2017 14:54

Demontage der Hinterachsstreben
 
Hallo zusammen,
das Eigenlenkverhalten, dass mein Targa entwickelt hat, macht eine Revision der Fahrwerksaufhängung erforderlich.
Für die Vorderachse war mein Sachverstand ausreichend; habe alles recht gut hinbekommen.
Hinten schaut es dagegen anders aus: habe alle ersichtlichen Schrauben gelockert, aber auf der Strebe ist noch so viel Druck, dass ich es mir nicht traue, hier mit Montierhebeln o.ä. weiter zu arbeiten. Auch stellt sich die Frage nach evtl. anzubringenden Markierungen um den Zusammenbau vernünftig hinzubekommenHat jemand eine Anleitung oder hilfreiche Tips für mich??

Danke und Gruß, Wolfgang

Einstieg 04.01.2017 18:09

911
 
Zitat:

Zitat von Exalfisti (Beitrag 205607)
Hallo zusammen,
das Eigenlenkverhalten, dass mein Targa entwickelt hat, macht eine Revision der Fahrwerksaufhängung erforderlich.
Für die Vorderachse war mein Sachverstand ausreichend; habe alles recht gut hinbekommen.
Hinten schaut es dagegen anders aus: habe alle ersichtlichen Schrauben gelockert, aber auf der Strebe ist noch so viel Druck, dass ich es mir nicht traue, hier mit Montierhebeln o.ä. weiter zu arbeiten. Auch stellt sich die Frage nach evtl. anzubringenden Markierungen um den Zusammenbau vernünftig hinzubekommenHat jemand eine Anleitung oder hilfreiche Tips für mich??

Danke und Gruß, Wolfgang

Hallo Wolfgang,
hast Du den Dempsey?
Da ist das als Projekt 61 drin.
Ansonsten schick mir Deine e - mail addy
Luftgekühlte Grüße
Bernd

Schulisco 04.01.2017 22:06

Wieso ist da noch Druck drauf??? :confused:

Wenn da noch Druck drauf ist, machste grundsätzlich was falsch!!! Achtung - dat ist echt gefährlich! Da sind geschätzt 300kg Federdruck drauf, da ist schnell eine Hand ab! :motz:

Ich nehme an, mit "Strebe" bzw. Schwert meinen wir dasselbe: Das ist das Teil, was am Drehstab und am Achsschenkel aufgehängt ist und die Federwirkung des Drehstabes zum Hinterrad überträgt.

Du hast wahrscheinlich noch keine Schraube komplett entfernt. Gut! :)

Du musst in jedem Fall den Achsschenkel in der Nähe der Radnabe mit einem weiteren Wagenheber zusätzlich sowie das Hinterachsschwert ebenfalls mit einem Wagenheber getrennt anheben, bevor Du dann alle Schrauben lösen kannst. Dann erst das Schwert entlasten und erst im vollständig entlasteten Zustand vom Federstab runter-"juckeln"....

Habt ihr ne Bühne? Ich nicht...Also: Den Elfer am Motor am besten mit Rangierwagenheber anheben, und dann einen Unterstellbock unter den Drehstab der gegenüberliegenden Seite stellen, an der Seite, an der Achschenkel gelöst werden soll, den Unterstellbock unterhalb vom Drehstab an der Karosserie selbst unterstellen, der Drehstab muss ja freibleiben. Auto absenken und auf die Unterstellböcke ablassen.

Rad ab, Achsschenkel mit Wagenheber anheben, zweiten Wagenheber nutzen und unterm Schwert ansetzen und anheben, so dass sowohl Schwert wie Achsschenkel abgestützt und getrennt voneinander abgesenkt werden können. Ich verwende als zweiten Wagenheber einen Scherenwagenheber, den ich zw. Schwert und Unterstellbock mit Holz einkeile... Jetzt erst Schrauben vom Schwert und Deckel Federstab lösen: Die untere Schraube vom Federstabdeckel mit der Hülse ist der Begrenzer/Anschlag, und der Grund weswegen das Schwert nicht nach unten durchschlägt und deswegen noch unter Druck steht!

Wenn der Deckel vom Drehstab ab ist, dann am Achsschenkel hinten den Stossdämpfer vom Schenkel lösen sowie das Schwert mit den beiden Schrauben hinter der Bremse lösen, so dass es frei ist. Dann kannst Du den Achsschenkel vom Schwert lösen, das Schwert wird dazu noch immer vom zweiten Wagenheber unter Spannung gehalten, nur so kann man gefahrlos die Schrauben lösen. Die Position der beiden Einstellschrauben in der Schwertmitte vorher merken/fotografieren.
Dann ganz langsam das Schwert absenken und dann siehste, wie weit das runter geht, wenn die untere Schraube/Hülse vom Drehstabdeckel fehlt... Das ist die Vorspannung. Diese Stellung merken oder markieren für den späteren Wiedereinbau.

Ist schon fast wie Bodenturnen, es empfiehlt sich daher dringend ein Helfer zum Anreichen. Scherenwagenheber haben durchaus ihre Berechtigung...:floet:

Zusammenbau in umgekehrter Reihenfolge...

Viel Spass!:wink:

Gruß Thomas

Schulisco 04.01.2017 22:18

Noch ein paar Links zum Thema, haben mir damals auch geholfen...

https://m.youtube.com/watch?v=RFEokRbJ5C0

https://m.youtube.com/watch?v=GqBw1kMJ_d8

https://m.youtube.com/watch?v=JfQjktqOvhA

Ansonsten der von Bernd angesprochene Dempsey, der Hanes ist auch ok, aber die Explosionszeichnungen vom Porsche Teilekatalog und das Porsche Workshopmanual helfen zu verstehen, wie die Sache aufgebaut ist: http://www.turbosition.com/de/service/dokumente.aspx

Gruß Thomas

Exalfisti 05.01.2017 15:36

Leute, ich danke Euch!!

@Bernd, habe Dir meine Mailadresse gesendet...

LG, Wolfgang

Exalfisti 05.01.2017 20:12

Eine Frage habe ich doch noch: möchte mir gerne eine Markierung vom Sitz des Drehstab außen in seinem Gegenstück machen, um auch den Zusammenbau exakt so wieder herzustellen. Dazu müsste ich nur den Deckel aus dem Rohr herausbekommen; Loch bohren, Blechschraube rein und rausknippen.
Oder gibt es nen anderen Weg?
VG, Wolfgang

Schulisco 05.01.2017 21:45

Hallo Wolfgang,

wenn ich Dich richtig verstehe, dann willst Du die Lage des Drehstabes im Schwert markieren?

Ist nicht notwendig und geht auch gar nicht. Der Deckel, der den Gummiring trägt, mit dem des Schwert auf dem Drehstab sitzt, ist eben fest mit dem Schwert verbunden, weil ja genau dort auch die Radlast wirkt. D.h. Du kannst die Lage des Hinterachsschwertes nur von außen anhand der Lage im entspannten Zustand mit einem Winkelmesser oder aber mit Kreide an der Karosserie markieren bzw. vergleichen. Der Drehstab hat innen wie aussen eine unterschiedliche Zahneinteilung, damit man durch gezieltes verdrehen innen wie aussen die Höhe des Elfers einstellen kann. Ein Zahn mehr oder weniger aussen beim Schwert verstellt so sehr, so dass man das jederzeit leicht erkennt und - sofern der Drehstab innen in der Karosserie bleibt - auch jederzeit wieder mit der Markierung reproduzieren kann beim Zusammenbau.
Meist sitzen die Drehstäbe insbesondere innen so fest, dass man relativ gefahrlos von außen am Schwert rütteln kann (und muss), um das Schwert überhaupt rauszubekommen.
Beim Zusammenbau gut fetten, und auch mal den Drehstab inspizieren. Der darf nicht verrostet sein und muss ebenfalls großzügig eingefettet sein zwecks Korrosionsschutz.
Schau Dir im Netz verschiedene Bilder von den Schwertern an, das hilft auch zu verstehen...:ey:

Gruß, Thomas

Exalfisti 06.01.2017 06:31

Danke Thomas, genau das meinte ich. Gedanklich war ich somit nicht ganz auf dem Holzweg.
Dann weiß ich ja nun, was ich am WE zu tun habe :-))
VG, Wolfgang

Exalfisti 06.01.2017 06:31

Danke Thomas, genau das meinte ich. Gedanklich war ich somit nicht ganz auf dem Holzweg.
Dann weiß ich ja nun, was ich am WE zu tun habe :-))
VG, Wolfgang

Einstieg 06.01.2017 08:52

911
 
Zitat:

Zitat von Exalfisti (Beitrag 205627)
Leute, ich danke Euch!!

@Bernd, habe Dir meine Mailadresse gesendet...

LG, Wolfgang

Hallo Wolfgang,
ich habe keine PN bekommen
Luftgekühlte Grüße
Bernd

Käptn Haddock 06.01.2017 10:57

Wolfgang,

so wie beschrieben habe ich es auch gemacht. Noch als Ergänzung zu Thomas' Anleitung:
- Das Schwert liegt ja mit Federspannung nach unten gegen die Hülse der hinteren unteren Deckelschraube. Deshalb wird das Schwert beim aufgebocktem Auto leicht angehoben, so dass man am Deckel die untere hintere Schraube mit Hülse herausnehmen kann.
- Wenn man dann das Schwert absenkt, entspannt man den Federstab und spannt ihn durch das Gewicht der Radaufhängung leicht in die andere Richtung, nach unten.
- Jetzt kann man prima mit dem Bleistift einen langen Strich am Stehblech machen, mit dem man die vorherige Einstellung leicht wiederfindet.
- Es ist nur wichtig, dass man beim Abziehen des Schwertes von der Außenverzahnung des Federstabes so vorsichtig wackelnd vorgeht, damit der Federstab in der Fahrzeugmitte in der Verzahnung bleibt, sonst kann es mühselig werden die richtige Innen-Außenkombination der Verzahnungen wieder zu finden. Das Herausnehmen geht vergleichsweise leicht, wenn nur das dicke Gummilager ausreichend verschlissen ist.
- Bei mir war der Federstab und das Aufnahmerohr noch wie gestern eingefettet, ich konnte daher alles am Platz lassen; wenn man den Federstab heraushehmen möchte, so sollte man ihn auch markieren, zum Beispiel indem man einen Pappstreifen mit herausgeschnittenem Stern anfertigt; muss ja gar nicht so genau sein, vielleicht geht auch ein herausgeschnittener Kreis, den man dann so über die äußere Verzahnung drückt, dass der Pappstreifen sich nicht mehr verdreht. Wenn man den Pappstreifen markiert, kann man auch die Innenverzahnung damit immer wiederfinden.

Frohes Schaffen - Gruß - Christoph

summit 06.01.2017 18:52

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Hallo,

die Karton-Markierung ist eine gute Idee! Ansonsten halt mit dem Winkelmesser/Smartphone auf das ursprüngliche/gewünschte Maß wieder einstellen.

Aber Achtung - es dauert ein paar Tage, bis sich der Drehstab vollständig entspannt hat. Die Winkelmessung unmittelbar nach dem Entspannen entspricht dann nicht der Messung nach ein paar Tagen beim Zusammenbau.

Ob sich der Drehstab gleich innen löst oder zuerst außen am Schwert ist kaum kalkulierbar. Wenn er sich innen nicht lösen soll bzw. bei stramm sitzenden, neuen Gummilagern empfiehlt sich beim 915 die schonende Methode mit dem 2-Klauenabzieher.

Zumindest einmal würde ich bei einer Fahrwerksüberholung die Drehstäbe zur Reinigung und Wiedereinbau mit frischer Fettpackung komplett ausbauen.

Grüße, Armin

Exalfisti 07.01.2017 14:48

So, eine Seite fertig.
Danke für eure Tips, waren echt zielführend! :-)))
VG Wolfgang


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