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911C1 Dieter 14.06.2004 22:54

24h-Rennen Kommentar v.Manthey
 
Hallo Jungs:
Nachrichten vom 24h-Rennen:

[b]Manthey-Racing triumphiert beim 32. internationalen
24h-Rennen auf dem Nürburgring[b]

Luhr, Bernhard, Klasen sichern sich sensationellen Podestplatz

Meuspath/Nürburgring – Das Team Manthey-Racing sicherte sich zum zweiten Male in Folge den 3. Platz in der Gesamtwertung des wohl schwersten Langstreckenrennens der Welt!
Vor über 220.000 Zuschauern musste sich die Fahrerpaarung Lucas Luhr, Arno Klasen und Timo Bernhard nach 141 Runden nur den BMW-Werksteams geschlagen geben, welche von Anbeginn als Topfavoriten gehandelt wurden.
Nach exakt 23:59:16 Stunden stand fest, dass die zuverlässige Technik des Mantheyschen GT3, die richtige Taktik von Teamchef Olaf Manthey und das fahrerische Können der Piloten heute eine nur von BMW zu schlagende Kombination bildeten, so dass es gelang alle werksunterstützten Audi-, Opel-, Honda-Fahrzeuge sowie den 700 PS starken 996 Turbo der Gebrüder Alzen hinter sich zu lassen.

Der Podiumsplatz von Manthey-Racing kann gar nicht hoch genug eingeschätzte werden, kämpfte man doch hinsichtlich Manpower und vor allem finanzieller Ressourcen als David gegen insgesamt vier einsetzende Werke. Zudem sorgten bei den Achtzylindern aus München, Rüsselsheim und Ingolstadt jeweils acht Zylinder und mehr als 500 PS für Vortrieb, während man sich beim GT3-MR auf 480 Pferdestärken aus einem auf 3.9 Liter Hubraum erweiterten Sechszylinder-Boxer verlies.

Bei extrem wechselhaften Wetterbedingungen avancierte bereits die Startphase auf der 24,358 km langen Kombination aus Nürburgring-Nordschleife und Kurzanbindung der Grand Prix-Strecke zu einem wahren Pokerspiel. Von Platz 6 aus ins Rennen gestartet, schoss der GT3-MR von Manthey-Racing bereits in der ersten Runde auf den zweiten Platz, da man mit Regenreifen die richtige Wahl getroffen hatte. Das richtige Händchen für das schwarze Gold hielt den GT3-MR bis in die Dämmerung hinein in der Spitzengruppe und machte nachdrücklich klar, dass das Team Manthey-Racing nicht nur die Absicht hatte, sondern auch über das Können verfügte in die starke Phalanx der werksunterstützten Autos einzubrechen.

Doch auch mit Einbruch der Dunkelheit führte Petrus ein unstetes Regiment – plötzlich einsetzender Regen hier, trocken Streckenabschnitte dort, einerseits Pfützen, andererseits eine perfekt zu befahrende Ideallinie. Doch inmitten des teils chaotischen Wetters drehte die Mantheysche Mannschaft unbeirrbar ihre Runden, konnte sich von den Werks-TTR absetzen und machte Druck auf den führenden M3 GTR von BMW Motorsport. Aus dieser Lauerstellung heraus gelingt der Sprung an die Spitze kurz vor 20 Uhr am Samstagabend.
Doch schon im Abschnitt bis 22 Uhr muss der GT3-MR seinen Spitzenplatz räumen. Grund hierfür ist eine Stop-and-Go-Strafe, die Rennleiter Schnock gegen die Nummer 46 aus Meuspath wegen Überholens unter Gelb erteilt.
Nichtsdestotrotz bleibt man hinter dem nun führenden M3 in Lauerstellung, erweist sich der GT3-MR nach vielen Stunden der Nordschleifenhatz den zunächst als übermächtig eingestuften GTRs des Schnitzer Teams als in den Rundenzeiten ebenbürtig. Bis Mitternacht sichert man den zweiten Gesamtrang vor dem zweiten Werks-M3 und einem der immer stärker fahrenden Audi TTR, der unterdessen auf Platz vier vorgerückt ist.

Der Bruch einer Auspuffhalterung führt dann in den frühen Morgenstunden zu einigen Schreckminuten und einem außerplanmäßigen Stop des GT3-MR. Durch eine Folgebeschädigung am Auspuff selbst, treffen heiße Abgase auf die Heckschürze des GT3-MR und lassen diese schmelzen. Schnell steht fest, dass nur ein Tausch der Auspuffanlage Abhilfe schaffen kann. Nach erfolgter Reparatur geht der GT3-MR ohne neue Heckschürze und mit einen Drei-Runden-Rückstand auf den führenden M3 wieder auf die Piste, um verlorenes Terrain in der grünen Hölle gutzumachen.
Mittlerweile haben sich jedoch beide Werks-M3 an der Spitze festgesetzt und ist es klar, dass nur ein technischer Defekt die Führenden stoppen kann. Somit konzentriert man sich im Team Manthey-Racing auf die kontrollierte Sicherung des dritten Podestplatzes gegen einen stürmisch fahrenden Audi-TTR. Als es in die Schlussphase des Langstreckenklassikers geht, ist der Kampf um Platz drei noch nicht entschieden. Mit sieben Minuten Vorsprung liegt die Mannschaft um Olaf Manthey eine Stunde vor dem Fallen der Zielflagge vor dem viertplatzierten TTR mit der Nummer acht.
Nach weiteren packenden 60 Minuten sichert sich jedoch mit Manthey-Racing eine Mannschaft ausgewiesener Nordschleifen-Routiniers in einem packenden Finish direkt hinter der bayerischen Werksequipe aus Freilassung und damit noch vor den Werkwagen aus Ingolstadt den letzten zu vergebenden Platz auf dem Podest des mit über 200 Fahrzeugen größten Motorsportevents der Welt.

Der Erfolg von Manthey-Racing wäre beinahe noch größer ausgefallen, lag doch der zweite vom Meuspather Rennstall eingesetzte GT3 mit der Nummer 45 am Morgen sensationell bereits auf Gesamtrang 5, als ein Highspeed-Unfall mit anschließendem irreparablem Schaden einen Strich durch die Rechnung von Team und Fahrern machte.


Anmerkungen/Zitate

Olaf Manthey: „Betrachtet man alle Voraussetzungen zu diesem 24h-Rennen einmal in Ruhe, angefangen vom Wechsel auf den Sauger und dem recht späten Lieferzeitpunkt des Autos über die geringere Leistung unseres GT3 im Vergleich zu den Werkswagen, dem deutlich geringeren Budget, dem insgesamt größer gewordenen Teilnehmerfeld bis hin zum schier unglaublichen Wetter, so ist unser Platz auf dem Podest als kleines Privatteam echt sensationell! Ich freu’ mich riesig über diesen Erfolg und weiß, wie wichtig er als Bestätigung und als Motivation unseres Teams ist! Mir gibt der dritte Platz die Genugtuung ein Auto in wenigen Wochen mit meinen Jungs und unseren Partnern auf die Räder gestellt zu haben, dass auf Anhieb überzeugen konnte und für die Spitze fit war! Und als Techniker fühle ich mich bestätigt, denn unser Konzept ein Auto zu bauen, das einerseits schnell ist, andererseits vernünftig mit dem Sprit haushaltet und zudem zuverlässig unter Extrembelastung arbeitet, ist voll aufgegangen! Unser Sauger überzeugte mit guter Fahrbarkeit, da über ein breites Band viel Drehmoment zur Verfügung stand. Desweiteren lagen wir circa 100 kg unter dem Fahrzeuggewicht des Vorjahres, was wiederum der Agilität des Autos geholfen hat, ein Aspekt, der gerade hier auf der Nordschleife bei den unzähligen Überholvorgängen von Vorteil ist.“

Olaf Manthey: „Ich selbst war auf dem GT3-MR nur als eiserne Reserve genannt und wäre eingesprungen, wenn ein Fahrer ausgefallen wäre. Aber bei diesen Klasse-Jungs brauchte ich keine Angst zu haben und konnte mich – abgesehen von den beiden Pflichtrunden im Training – voll auf die Strategie an der Boxenmauer konzentrieren. Ich habe 2004 mein 30. Motorsportjahr voll gemacht und denke, dass jetzt Jüngere mit dem Fahren dran sind. Und glauben Sie mir, das Adrenalin steigt an der Boxenmauer mindestens genauso hoch, wie hinter dem Steuer!“

Olaf Manthey: „Eine Hauptrolle spielte in diesem Jahr insbesondere das Wetter beim Saisonhöhepunkt. Auch für einen erfahrenen Hasen wie mich war dieses Rennen und sein für uns so erfolgreicher Abschluß etwas, wie ich es in dieser Form noch nicht erlebt habe. Die Freude über diesen Erfolg ist deshalb auch besonders groß, wäre aber nicht möglich gewesen, wenn die Jungs im Cockpit und meine Jungs in den Boxen nicht wirklich ihr Bestes gegeben hätten! Ihnen muß ich für ihren großartigen Job und ihr Engagement besonders danken!
Mein Wunsch für das kommende 24h-Rennen wäre es im Übrigen, wenn das für das diesjährige Event verabschiedete Reglement für die nächsten Jahre Gültigkeit behält.“

Lucas Luhr: „Der Wechsel vom Turbo- auf den Saugmotor war die richtige Entscheidung. Ohne die Leistungen aus dem vergangenen Jahr schmälern zu wollen, war der Podestplatz heute mehr wert, als der in 2003 auf dem GT2. Dieses Rennen mit permanent höchster Konzentration aufgrund der Wetterkapriolen zu fahren, war unglaublich anstrengend. Die Informationen von der Strecke, wo es gerade naß ist, waren ständig überholt. Deshalb erlebte man immer wieder Überraschungen, auf die man gut vorbereitet sein musste.“

Arno Klasen: „In der Nacht hat uns der Defekt eineinhalb Runden gekostet. Deshalb war an einen Angriff auf den Führenden nicht mehr zu denken. Doch mit dem dritten Gesamtrang können wir mehr als nur zufrieden sein! Immerhin haben wir bis auf BMW alle super aufgestellten Werksteams hinter uns gelassen. Die knappen Ressourcen, die in einem Privatteam naturgemäß vorhanden sind, wurden optimal genutzt.“

Timo Bernhard: „Die Jungs von BMW haben einen tollen Job gemacht. Wir aber haben als Privatteam das Maximum herausgeholt! Olaf Manthey und sein Team haben ein schnelles und zuverlässiges Auto auf die Beine gestellt. Bei dieser Witterung und gegen diese Konkurrenz ist die dritte Position heute sicherlich mehr wert, als der dritte Platz des vergangenen Jahres.“


Pressekontakt – Fon 02691/933737


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Gruß Dieter, der gerne dabei gewesen wäre ...

MG 15.06.2004 08:58

Gratulation an das Manthey-Team !! :D

Noch vor den Werks-Audi TT, was will man mehr.....(ausser vielleicht mal wieder einen Porsche-Werkseinsatz :p ).

Habe leider gar nichts von diesem Rennen mitbekommen, dem Bericht nach war's offensichtlich ein Hammer...

Beste Grüsse

Markus

till 15.06.2004 10:49

Die Pressemitteilung gibt sehr genau wieder, was das dieses Jahr für ein Rennen war.

Höchster Respekt vor den Fahrern dieser Boliden!! Als langsamer Teilnehmer war es wohltuend zu erleben, wie fair und überlegt diese Profis fahren und überholen. Sie kalkulieren ein, dass andere Fehler machen.

Einige schnelle Privatiers fahren, als ob es kein morgen gibt...Da gab es regelmäßig Situationen, wo der Schnelle auf das 120% richtige Handeln des Langsamen setzt....

Der viertplazierte Audi TTR war in den letzten Stunden wirklich "auf der Jagd" nach dem GT3, fuhr am und über dem Limit. Er hat mich am Brünnchen im Regen überholt, stellte sich direkt vor mir quer und es hätte nicht viel gefehlt, dann wäre er abgeflogen....

Gruß

Till

993GTR 15.06.2004 11:02

Servus Dieter,

tja dieses Motorsportwochenende war schon eines von der feinen Sorte. Erstklassiger Sport am Nürburgring, in Le Mans und nicht zu vergessen in Montreal.

Leider fanden die 24 Stunden vom Nürburgring unter der Prämisse, dass das Wetter für einige Piloten etwas unkalkulierbar war statt ;), tja auch unter solchen Bedingungen muss ich mich und mein Fahrzeug im Griff haben.

Ansonsten herzlichen Glückwunsch an das BMW Team und insbesondere an der exPorsche/Werksfahrer H.J. Stuck für diese gute Leistung. Gleichzeitig alle Hochachtung an das Team von Mister Carrera-Cup himself Olaf Manthey dem aller Respekt gebührt, bei einem solchen Rennen eine so grandiose Leistung abzugeben und das nicht zum ersten Mal.

Ich denke dieser Event ist auf jeden Fall ein Besuch wert ... ansonsten bleibt ja noch die Möglichkeit es im TV zu verfolgen.

Motorsport interessierte Grüße
Thomas


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