Elfertreff - Das 911 & Porsche Forum

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OJ964RS 18.08.2004 13:07

Fahrwerksproblem 964RS Hilfe?
 
Hallo erstmal!
Bin ganz neu angemeldet hier, obwohl ich die Berichte schon seit längerem verfolge-sehr interesant hier!Hätte da gleich mal ne Frage:
Mein Baby(964RS) liegt nicht so auf der Straße wie ich das gerne hätte; er lenkt unheimlich giftig in die Kurven ein und das Heck neigt sowohl beim einlenken als auch beim herausbeschleunigen stark zum übersteuern-bei sehr hohem Tempo(>250km/h)fängt er außerdem an sehr unruhig zu werden(sehr unangenehm,nasse Hände...)Fahre vorne 8.5x18 mit 225 (70%Profil) u. hinten 10x18 mit 265(neu-war mit gebrauchten auch) -war übrigens mit den originalen 17er eher noch schlechter!War im PZ zum einstellen,hat aber nicht viel gebracht-war mir auch fast klar nachdem der Meister mir erklärte daß es sowas wie einstellbare Stabis nicht gibt-"vieleicht bei Rennwagen oder so"...Hatte ihn gebeten die Einstellung derselben zu checken-habe ich mittlerweile selber gemacht-vorne 5-fach=Mittelstellung,hinten 3-fach=auch Mittelstellung,schätze daran liegts nicht.Laut PZ wäre der Sturz vorne nicht ganz ins Soll zu bekommen da zu tief :-) Was nu?Kann mir jemand helfen bzw.im Großraum Karlsruhe jemanden nennen der durchblickt und nicht einfach nur "nach Vorschrift" einstellt, sondern ein Problem auch lösen kann? Besten Dank!

Rüdiger 18.08.2004 13:13

Hallo,
klingt eindeutig nach zu starkem Sturz der Vorderachse. Sonst nix.

Gruss Rüdiger

OJ964RS 18.08.2004 13:23

Danke für die superschnelle Antwort!
Werde es wohl doch in Betracht ziehen müssen ihn etwas höher zu drehen :-(
Aber andere sind auch so tief und die liegen doch bestimmt nicht alle so mies?!Kann man den Einstellbereich des Sturzes irgentwie erweitern, Adapter oder so was?
Gruß
Olaf

till 18.08.2004 13:45

Moment!

Wenn Du einstellbare Stabis hast dann stell' sie doch auch mal ein!

Um ihn braver/untersteuernder zu machen:

Vorne: Härter, also kürzeren Hebelarm

Hinten: Weicher, also längeren Hebelarm

Habe bei mir hinten einen dickeren eingebaut, er lenkt viel giftiger ein (stimmt's Ro? :D ) und kommt auch schon mal mit dem Heck (Gell Wolfgang? :D ).

Das ist bei mir erwünscht und OK, aber so wie Du das beschreibst macht das keinen Spaß!

Wegen Sturz: Klar unterstützt der das. Aber wenn das PZ sagt, er sei fast in der Toleranz dann hat der nicht soo viel Sturz, dann ist das nicht soo wild....?!? Hast Du ein Diagramm mit den Werten?

Gruß
Till

OJ964RS 18.08.2004 13:56

Dachte eigentlich die Mittelstellung wäre o.k. aber einen Versuch wäre es wert. Bekannter fährt das gleiche Auto mit den selben Stabieinstellungen und der kann bei 280 die Hände vom Lenkrad nehmen(theoretisch)das Diagramm müßte ich eigentlich haben, muß morgen mal ins Archiv...Danke für die Info!
Gruß
Olaf

till 18.08.2004 14:06

...und dann schau auch gleich mal, wieviel Vorspur das PZ an der VA eingestellt hat. Schreib die Daten mal in den Thread, vielleicht meldet sich dann jemand und sagt: "Ja so wird das nix!"...

OJ964RS 20.08.2004 02:30

Hallo!
Auf dem Diagramm vom PZ kann man leider nichts mehr entziffern was die eingestellten Werte betrifft. Habe gestern mit nem Bekannten gesprochen der seinen 993 in nem anderen PZ hier in der Nähe hat vermessen und einstellen lassen, incl. Radlasten-er ist superzufrieden! Werde mein Baby jetzt auch incl. Radlasten neu einstellen lassen; kann mir jemand Tips geben was für Werte für Sturz, Spur usw. empfehlenswert sind? Schätze die Werksvorgaben passen bei mir eh nicht mehr da ich ja auf 18 Zoll umgestiegen bin. Könnte dann mit diesen Werten vorsprechen...Besten Dank!
Gruß
Olaf

GG911 20.08.2004 10:01

Moin Olaf,

du hast mit deinem Auto zwei verschiedenen Probleme. Geradeauslauf und Eigenlenkverhalten.

Geradeauslauf:
Damit hat der Stabi nix zu tun. Bei breiter Bereifung läuft der 964 jeder Spurrille nach. Bei Reifenwechsel nur an der Hinterachse wird das Auto ab 180 km/h unfahrbar (verbessert sich je nach fahrweise nach 1000 bis 3000 km). Ich wechsle mittlerweile aus diesem Grund immer alle vier Reifen.

Eigenlenkverhalten:
Du hast bei deiner Bereifung im Vergleich zur Seriebestückung vorn stärker erhöht als hinten - also übersteuert dein Auto auch stärker. Ich würde hinten den Stabi weicher einstellen und wenn das noch nicht reicht zusätzlich vorn ein Loch härter.

Übrigens verringert man den Grip einer Achse durch einen härtern/stärkeren Stabi! Ideal wäre ein Fahrwerk ohne Stabis. Durch die dann notwendigen harten Federn/Dämpfer für die Strasse (und Nordschleife) ungeeignet.

Das sind meine persönlichen Erfahrungswerte mit dem 964 RS.

OJ964RS 20.08.2004 14:09

Hallo Volker!
Danke für die gründliche Analyse u. die Einstelltips! Was mich stutzig macht ist, daß der Wagen auch mit den originalen 17ern ähnlich schlecht gelegen hat(neu bereift!).Da ich der Einstellung im PZ nie so richtig getraut habe ("...verstellbare Stabis gibt es nicht...") werde ich versuchen die Problematik Schritt für Schritt anzugehen.Als erstes erneutes Prüfen von Spur,Sturz usw. in einer anderen, mir empfohlenen Werkstatt-wenn keine Besserung eintritt kommen die Stabis dran.Wäre aus diesem Grung sehr wichtig für mich die entsprechenden Einstellwerte von anderen 18 Zoll RS-Fahrern zu kennen?? Vieleicht kann mir da jemand nen Tip geben?!
Gruß aus dem Süden
Olaf

Olaf964 21.08.2004 00:49

Ich fahre 8,5+9,5x18 mit 225/265 und
8+9,5x17 mit 225/255.
2° Sturz an der VA ist sicherlich nicht jedermanns Sache, aber ich will mehr kurvenagilität. Wichtig ist nach meiner Erfahrung, das der Sturz an der VA in jedem Fall größer sein soll als an der HA.

Hier meine Einstellungen:
VA:
Spur Li: 0°17'
Spur Re: 0°16'

Sturz Li: -2°06'
Sturz Re: -2°04'

Nachlauf Li: 3°52'
Nachlauf Li: 4°07'

Speizung Li: 15°32'
Speizung Re: 19°51'

HA:
Spur Li: 0°11'
Spur Re: 0°13'

Sturz Li: -1°32'
Sturz Re: -1°31'

Gemessen mit
75Kg Fahrer, 2/3 Tankfüllung
Radlast Re/Li +/- 5kg.

Gruß Olaf

OJ964RS 21.08.2004 04:35

Danke für diese präzisen Angaben! Weiß zwar nicht warum Deine Werte zwischen links u. rechts unterschiedlich sind(schätze ist ne blöde Frage...), aber Hauptsache derjenige der`s mir einstellt versteht das. Wenn Du mir jetzt noch sagst wer Dir das Auto so eingestellt hat wäre das super-Stuttgart ist nämlich für mich in Reichweite. Glaube übrigens wir standen beim Sammelpunkt zur Pforzheimer-Ausfahrt hintereinander aufm Parkplatz?!-meiner war der nachtblaue RS mit den GT3-Look Rädern.
Gruß
Olaf

Olaf964 21.08.2004 05:44

Hallo Namensvetter,
die Unterschiede re/li sind im Minutenbereich (der 60igste Teil eines Grades) das ist schon I.O.
Speizung ist leider nicht einstellbar und ein sich ergebender Wert.
Mein Fahrwerk habe ich bei Powerline in Fellbach einbauen und einstellen lassen. Ich bin damit extrem zufrieden.
Powerline GmbH
Vibor Jakelic
Ohmstr. 6
D-70736 Fellbach
Tel.: +49 - (0)711 / 573572

Gruß Olaf

OJ964RS 21.08.2004 06:33

Aha! Wieder was dazugelernt!Schätze ich bin jetzt ausreichend mit Daten versorgt um die Geschichte anzugehen-werde eventl. mal dort in Fellbach vorstellig werden u. dann Bericht erstatten!
Habe übrigens gesehen daß Du mit 6-gang fährst-würde mir auch gefallen!Ist wohl das aus der 272PS Version;geht eventl. auch das vom 285er? Habe bereits LM220(hochzufrieden!),100-Zeller,Cuprohr,K&N -packt er wohl das lange Getriebe? Wie wären wohl die Fahrleistungen im Vergleich?
Hoffe ich strapaziere Deine Zeit/Geduld nicht über Gebühr, aber hast genau die Sachen im Auto die mir auch gefallen!
Gruß Olaf

Olaf964 24.08.2004 00:28

Hallo Olaf,
das 6 Gang hatte ich bereits mitgekauft. Ob lang oder kurz konnte ich mir nicht aussuchen als der Umbau stattfand gab es das lange noch nicht. Angenehm sind Autobahnfahrten im 6ten. Das Auto ist einfach etwas leiser. Auf der Rennstrecke sind die etwas kürzeren anderen Gänge dann wieder sehr angenehm.
Leider weiß ich nicht, ob man die variable Diff Sperre vom RS in das 6 Gang umbauen kann. Das wär der Knüller. Ich habe nur die 40% Lamellen drin.
Gruß Olaf

OJ964RS 24.08.2004 07:15

Habe zum Thema Sturz etc. nochmals recherchiert u. bin jetzt etwas durcheinander:
Werksvorgabe(für 17er):
VA -1°+/- 10`
HA -1°15`+/-10`

Aus Gutachten für meine RH 18er (mit Conti Sport Contact):
VA kleiner/gleich -2°
HA kleiner/gleich -3°

Aus Gutachten LM220/Reifenfreigabe; max. Sturz(mit Conti Sport Contact):
VA kleiner 2°
HA kleiner 4°

Die Werte von Olaf964 sind dann nochmal anders (HA weniger Sturz)-weiß nun gar nicht mehr was ich machen soll??

Olaf964 24.08.2004 07:44

Hallo Olaf,
sehr verwirrend ;)
Positiv Sturz fährt heute niemand mehr, deswegen wird das Vorzeichen oft vergessen. Das ist besonders schlimm wenn es um einen Wert "kleiner" geht. Mathematisch richtige Aussagen sind dann sinnverkehrt. Vergiss einfach das Vorzeichen und rechne Absolut. Das machen fast alle FW-Techniker :).

Bzg. vorne mehr (Negativ) Sturz als hinten:
Die normale Auslegung ist untersteuernd. ich habe versucht in Richtung Neutral zu arbeiten.
Da ich keine Verstell-Stabis habe und es nur ein wenig sein sollte habe ich folgende Maßnahmen ergrifen:
- breitere Reifen Vorne (225er)
- Mehr Sturz Vorne als hinten.
Die Sturz Empfehlung habe ich von Roock
bekommen und ich komme damit gut zurecht.
Nachteilig:
- Spurrillenverhalten
- Richtungsstabilität
- Reifenverschleiß

(-)2° oder mehr (mathematisch gesehen natürlich weniger) ist extrem viel. An der VA brauchst Du dafür evtl. schon Unibal Gelenke sowie kleine Distanz Scheiben, damit die Reifen beim Einfedern nicht an die Federn schlagen. Dazu ist eine solche Einstellung Reifenmordend.

Gruß Olaf

OJ964RS 25.08.2004 05:56

Besten Dank für die vielen Infos-speziel an meinen Namensvetter!
Habe gerade mit einem RS-Kollegen gesprochen der demnächst bei Kurt Ecke http://www.rdm-racing.de/index.html
einen Termin hat.Denke ich werde mich mit meine gesammelten Daten unterm Arm anschließen da ich dort höchstwahrscheinlich ,gerade was RS betrifft, in guten Händen sein sollte!
Nach dieser Aktion werde ich dann mal bericht erstatten!
Gruß Olaf

OJ964RS 15.09.2004 14:01

Alles wird gut! :D
Mein Baby spurt wieder! War in Waiblingen bei RDM-Racing zum einstellen; das Hauptübel war zuviel Vorspur an der Hinterachse! Bin vorhin über meine "Feierabendteststrecke" (kurvige Landstraße) geheizt-ein Unterschied wie Tag und Nacht!
Die Firma kann ich nur empfehlen-der Chef fährt wohl selber Rennen (GT3)und kennt sich dementsprechend aus.Er stellt dann auch selber ein; habe zugeschaut und ihn mit Fragen gelöchert-war sehr interesant! Vor und in der Werkstatt standen diverse GT3,993 GT2 usw. im Renntrimm-was fürs Auge...
Ein Erfolg auf der ganzen Linie also!
zufriedene Grüße
Olaf

Vollgas 15.09.2004 14:53

Hallo guten Tag,
das ist mein erster Beitrag, da ich meistens nur passiver Nutzer des Forums bin.
Ich habe ca. 150.000 km mit versch. 964 RS/RSR gefahren kann also einiges zum Thema Fahrverhalten "beisteuern":

1. Wie kein anderer Porsche liegt speziell der 964 RS, schon vom Hause aus, sehr unruhig- zumindestens subjektiv- objektiv ist der 964 RS wohl eines der fahrstabilsten Autos überhaupt.

Richtig ist, das sich der 964 RS für den Neuling zunächst etwas unsicher anfühlt, das leigt daran, das der RS alle Fahrbahnzustände -sicher- an seinen "Piloten" "funkt"- mit zunehmender Praxis (auf dem RS)wird man es zu schätzen lernen.

2. Wenn man bezüglich der Einstellung (Vermessung) des Fahrzeugs auf Nr.-Sicher gehen will, so kann nur Werk 1 (oder jetzt PZ Stuttgart) als sichere Hausnummer genannt werden.
Meine Fahrzeuge wurden damals im der Rep. Abteilung im Werk 1 vermessen und zeigten sich danach im Fahrverhalten als wirklich absolut "Narrensicher", abgesehen vom serienmäßigen -leicht- unruhigem Fahrgefühl (an das man sich aber schnell gewöhnt)

Felgen: orig. Magnesium 17"
Reifen: Pirelli vo. Directionale, hi Assimetrico jeweils in der orig. Abstimmung.

Ich hoffe etwas geholfen zu haben und verbleibe mfg A.

GG911 16.09.2004 04:04

Moin, moin Olaf.

...na das hört sich ja gut an.

Könntest Du deine Vorher/Nachher Werte mal posten?

OJ964RS 16.09.2004 10:29

Traue mich ja fast nicht das jetzt zu schreiben...
Habe vor lauter quasseln vergessen mir die Werte ausdrucken zu lassen :(
Habe heute mit dem Chef (Herr Ecke)telefoniert, aber er hat die Werte leider nicht abgespeichert.
Er will aber nachschauen ob was notiert wurde und sich dann melden. Notfalls lasse ich mir die/seine Standartwerte für den RS von Ihm durchgeben. Werde sie dann umgehend posten!
Gruß Olaf

GG911 16.09.2004 14:17

...ich bins schon wieder.

@Vollgas (A.)
Zu deinem Punkt 1 von mir volle Zustimmung. Das waren für mich entscheidende Argumente für den 964 RS und damit gegen alle anderen Porsche-Modelle. Es gibt für mich kein agileres Auto von Porsche.

Bezüglich Vermessung/Fahrwerkseinstellung würde mich der Unterschied zwischen WERK und guter Werkstatt schon interessieren. Was macht das Werk deiner Meinung nach besser?
Haben die andere Einstellwerte als allgemein veröffentlicht? Wurden die Einstellungen im Fahrversuch auf Dich und dein Auto abgestimmt? Sind die Mechaniker/Messgeräte besser?

Black Sabbath 18.09.2004 13:23

...als ehemaliger RS-Fahrer kann ich *Vollgas* nur zustimmen.

Und, absolut nur die 17 Zoll Magnesium-Felgen fahren!

Alles andere verschlechtert die Agilität und das Fahrverhalten.

Der Grenzbereich ist grundsätzlich ziemlich hoch, dann aber auch sehr schmal...

Vollgas 19.09.2004 06:56

Hallo,

der Unterschied zwischen einer "freien Werkstatt" und der Rep. Abt. im Porsche Werk macht sich zunächst in absolut saftigen Preisen, seitens des Werkes negativ bemerkbar, aber: diesmal ein großes ABER:

1. Ein evtl. wiederverkauf des Fahrzeugs macht sich mit einträgen des Porsche Werkes IMMER gut.

2. Im Porsche Werk landen alle Problemfälle die in einer "freien Werkstatt" nicht behoben werden können.

3. Das Werk gilt unter Kennern als DIE absolute Anlaufstelle- zumindestens was verbockte Reparaturen von "freien Werkstätten" betrifft.(auch von PZ´s)

4. Andere Einstellwerte haben die natürlich auch nicht, aber man kann sich dafür aber sicher sein das diese auch eingehalten werden.

Grundsätzlich habe ich die (teure) Erfahrung machen müssen, das ich jetzt gleich ins Werk fahre wenn ein Schaden anliegt.

Gruß an alle Leser.
A.

kontiki964 22.09.2004 19:15

Hallo Vollgas,
wie lange braucht man eigentlich mit einem 11PS-Porsche Traktor vom Rhein-Main-Gebiet bis ins Werk nach Stuttgart??? ;)

start-nr.8 22.09.2004 23:26

@ Vollgas:
Erstaunlich, daß Du die Preissituation zwischen Werk und freien Werkstätten erwähnst; die Berufsbezeichnung in Deinem Profil deutet eher darauf hin, daß Geld für Dich hauptsächliche Nebensache ist...
;)


Ich bin qualitätsmäßig eher den umgekehrten Fall gewohnt: meine Freie Werkstatt (Lundtauto bekommt eigentlich Alles excellent hin. Im Porsche Zentrum Berlin ist das viel komplizierter. Die denken sich nicht in den Kunden hinein, gerade dann, wenn der Kunde, wie ich, ein Liebhaber älterer Modelle ist !

@ alle:
der 964 ist sicher eines der schönsten Autos, aber das agilste ??? Niemals ! Schon mal einen 911 RS 2,7 gefahren ? Oder auch nur einen wirklich gut vorbereiteten Carrera 3,2 ? Oder einen 911 2,4 S aus 1972 ? Probierts mal..

Gruß,
Thomas


OJ964RS 10.10.2004 10:23

Hallo!
Habe nochmal ne Frage zum Thema Stabi:
Nachdem jetzt Dank neu vermessenem Fahrwerk die Hauptprobleme gelöst scheinen, habe ich immer noch etwas übersteuern.
Da ich bei der Umstellung von 17 auf 18 Zoll vorne mehr "verbreitert"(von 205 auf 225) habe als hinten (255-265) hat GG911 gemeint daß hiervon das übersteuern kommt-klingt plausibel!
Möchte nun über die Stabis ein möglichst neutrales Fahrverhalten herstellen.
Frage:
Stelle ich nun besser hinten weicher=mehr Grip oder vorne härter=weniger Grip? Wie wirkt sich das auf die Fahrstabilität aus?
Der Geradeauslauf des 964 ist eh nicht so toll...-möchte da nichts riskieren.
Grüße
Olaf

till 10.10.2004 11:47

Hallo Olaf,

gute Frage! Ich würde beide Varianten mal probieren. Ist sicher auch ne Frage des Straßenzustands: Auf dem GP-Kurs wäre mehr Stabi bei Trockenheit gut. Auf nasser Straße kann das schon anders aussehen. Dann wird er mit härteren Stabis sicher giftiger.

Und wenn Du eher auf Buckelpisten unterwegs bist eher weicher gehen?

Roobert - was meinst Du?

Auf die Spurstabilität beim Geradeauslauf wirken sich die Stabis nach meinem Verständnis kaum aus - da hast Du ja kaum Differenzen zwischen den Federwegen r/l...

Gruß

Till

Olaf964 12.10.2004 00:37

Tätä,
Stabis, neben Schlupf eines meiner Lieblingsthemen :) :) !!
Dazu hatte ich mal folgendes geschrieben:

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:<HR> Ein Stabilisator verringert die Rollneigung. Das ist die Drehung um die Fahrzeuglängsachse, die auch mit Wanken beschrieben wird.
Der Rollwinkel produziert vertikalen Druck auf die äusseren Reifen, der erwünscht ist. Ein Auto mit Rollbewegung baut immer mehr Grip auf, als eines ohne. Stabis reduzieren die Rollbewegung. Demnach gibt es weniger Druck auf dem kurvenäußeren Rad.
Ein Stabi ist eigentlich nur zum korrigieren von Unter bzw. Übersteuern da: Habe ich Übersteuern, mache ich den Stabi an der Vorderachse härter und kuriere das damit, weil ich DER VORDERACHSE GRIP WEGNEHME!!
Nur ein Stabilisator an der VA führt also zu mehr untersteuern.

Kommt ein Stabilisator auf der HA dazu, verringerst Du die Rollneigung insgesamt. Im Prinzip gilt dabei: Je straffer das Fahrwerk, desto besser das Handling (bis zu einem gewissen Grad!!) und desto weniger die Lastwechsel.

Der Einsatz von Stabilisatoren ist also im Prinzip ein Kompromiss zwischen Handling und Grip. Grundsätzlich sollten deshalb alle Parameter stimmen und das Fahrwerk abgestimmt sein. Dann kann man fast nur über die Stabis das gewünschte, neutrale Fahrverhalten einstellen.

[/quote]
Also ich würde an der VA eher etwas härter einstellen, um die Rollneigung nicht zu erhöhen, was bei Lastwechseln ja negativ ist. Weicher stellt man eher bei Regen ein, da die Haftgrenze der Reifen auf nasser Strecke früher erreicht ist ohne das das Auto dabei schon wankt wie eine Schiffschaukel.

Gruß Olaf


OJ964RS 12.10.2004 09:08

Hi Namensvetter!
Habe Deinen älteren Beitrag zum Thema Stabi schon gelesen-sehr interesant!

Wenn ich nun vorne auf "härter" gehe, verliere ich dann nicht insgesamt Grip?Wie siehts aus mit der Richtungsstabilität bei hohem Tempo wenn ich die Stabis härter o. weicher stelle?

Gruß
Olaf

roadrunner 12.10.2004 13:19

Hi Olaf,

die Stabis greifen in die Differenz zwischen linkem und rechtem Einfedern ein. Wenn es bei Geradeausfahrt um Richtungsstabilität geht, federn für gewöhnlich beide Seiten gleich ein, wobei der Stabi überhaupt nicht ins Spiel kommt. Daher beeinflußt eine Veränderung am Stabi die Richtungsstabilität auch nicht.

Es sei denn, Du meinst die Kurvenfahrt - da gilt dann das von Deinem Namensvetter Gesagte.

Viele Grüße,

Roadrunner-Thomas

Olaf964 13.10.2004 01:38

Hallo Olaf,
zunächst einmal geradeaus fahren betrachten wir nicht!! Nimm als gegeben hin, das Dein Auto mit der üppigen Bereifung an der VA jeder Spurrille nachläuft und die 18" Reifen quasi nicht federn.

Die Stabilisatoren greifen nur in die Querdynamik ein. Durch einseitiges verdrehen des Stabis entsteht eine zusätzliche Federkraft auf dem Rad, welches tiefer einfedert. In der Regel ist dies das Kurvenäußere. Der Rollwinkel reduziert sich.

Die FW Abstimmung ist immer ein Balance Akt zwischen Grip und Händling.
Dein Übersteuern kann natürlich zwei Ursachen haben:
1) zuviel Grip an der VA
2) zu wenig Grip an der HA

Zu 1)
Du vermutest, das die breitere VA mehr Grip aufbaut, als die HA. Evtl. nickt bzw. taucht der Vorderwagen leicht in die Kurve ein und dann kommt der Heckschwenk.
In diesem Fall würde ich den VA Stabbi steifer stellen:
Positiv:
+ das Eintauchen und damit das Wanken reduziert sich
+ das Fahrverhalten wird untersteuernder
Negativ:
- Die VA greif nicht richtig
- Einlenken ist weniger exakt (oder Spitz)

zu 2)
Wird das Auto beim Herhausbeschleunigen aus der Kurve sehr nervös und driftet zu leicht hast Du vermutlich zu wenig Grip an der HA (die 80% Sperre greift dann im Zug). Das Auto beist sich nicht in der Kurve fest sondern schwänzelt nervös hin und her.
Hier dann an der HA den Stabi weicher machen.
Positiv:
+ Das Auto hat mehr Grip, Du kannst evtl. früher aufs Gas
+ das Fahrverhalten wird untersteuernder
Negativ:
- Der Rollwinkel (Seitenneigung) nimmt zu.
- Ausfallschritte werden schwerer zu beherrschen weil das Auto zusätzlich wankt.

Ich persönlich bin kein Freund von Wanken.
Deshalb auch mein Tipp, den Stabi vorne härter zu stellen. Natürlich sind Ferndiagnosen immer schwierig. Wenn Du eher ein Gripproblem hast, geht dieser Schuss nach hinten los.

Im übrigen ist mein Auto eher übersteuernd bis neutral abgestimmt. Mir war das Untersteuern immer ein Gräuel.

OJ964RS 14.10.2004 09:57

Hallo!
War 2 Tage weg, daher die späte Antwort.
Nun bleibt ja wirklich keine Frage mehr offen! Besten Dank auch!

Werde wohl mit "vorne härter" beginnen und dann gleich mal nach Hockenheim zum Tracktest(liegt bei mir fast vor der Haustür).

Wenn es an Grip fehlt, kommt dann Plan B -der Aufwand hält sich ja in Grenzen!

viele Grüße
Olaf


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